Über mich

Ich bin verliebt.

Verliebt in das Leben. Das trotz aller Grautöne doch auch so wunderschön bunt sein kann.

Verliebt in diese unglaublich beeindruckte Welt, die mit so viel Detail und Liebe geschaffen wurde. An der ich mich einfach nicht satt sehen kann.

Verliebt in den, der sich all das erdacht hat. Der mir Augen geschenkt hat, mit denen ich sehen kann. Und Sinne, über die ich Wärme und Kälte, Wind und Wasser spüren kann. Ohren, mit denen ich das Rauschen der Wellen und den Gesang der Vögel hören kann. Und Füße, mit denen ich die ganze Welt beschreiten, beklettern, beschwimmen und befahren kann.

 

Ich bin verrückt.

Verrückt nach mehr. Verrückt nach mehr von diesem Leben, von dieser Welt.

Ich kann kaum still sitzen, ohne dass meine Finger auf der Landkarte wandern, nicht ohne dass meine Gedanken in die Ferne wandern.

Ich bin verrückt nach Abenteuer. Danach mich einfach in einen Zug zu setzen und bis zur letzten Station zu fahren. Um mich dort auf mein Rad zu setzen, um bis ans Ende der Welt zu fahren. Um dort auf den höchsten Berg zu steigen und mit meinen Fingerspitzen den Himmel zu berühren.

Ich bin verrückt nach dem wahren Leben. Danach, die Welt mit eigenen Augen zu sehen, mit meinen eigenen Händen zu ertasten. Weil ich nicht glauben will, was die erzählen, was die schreiben. Also esse mit Menschen an einem Tisch, von denen die sagen, sie seien Mörder und Diebe und Terroristen. Um von ihnen zu erzählen und zu schreiben. Dass sie ganz anders sind, als die denken.

 

Und manchmal bin ich traurig. Weil ich nicht alles, was ich sehe, begreifen kann. Nicht begreifen kann, das Kinder im Müll spielen, während andere in Gold baden. Weil ich mich dafür schäme, dass ich mit offenen Armen und Herzen empfangen werde, während andere genau diese Menschen am liebsten mit den Füßen vor die Tür treten würden. Weil ich einfach nicht verstehen kann, dass so viele zu Gewalt, ja gar zu Waffen greifen, weil sie immer noch mehr wollen.

 

Und doch will ich raus, will alle Farben sehen, Schwarz und Weiß und alle Grautöne dazwischen. Weil ich das Echte sehen will, das Echte fühlen will. Weil ich mich berühren lassen will. Weil ich nicht nur mit ihnen lachen, sondern auch mit ihnen weinen will.